Heute ist 3. Adventsonntag, mein letzter Tag als Volontärin mit den behinderten Kindern. Ich unternehme mit dem kleinen Mädchen Maria Gracia lange Spaziergänge während der Messe in der Grotte. Sie ist ein kleines Mädchen das sich Eltern wünscht! Trotz einer leichten CP Behinderung ist sie sehr aufgeweckt und plappert alles nach. Aber leider haben die Angestellten auch nicht die Zeit sich mit einzelnen Kindern abzugeben. Und so sitzen die Kinder stundenlang in ihren Rollstühlen obwohl manche gehen lernen könnten oder in pädagogischen Einrichtungen geschult werden könnten. Und so muss die kleine Maria Gracia mit ihren traurigen Augen leben und die Hoffnung nicht aufgeben, dass eines Tages Eltern sie adoptieren werden.

Wie ungerecht die Welt doch ist! In Österreich oder manch anderen Ländern würde so ein kleines Mädchen ganz normal aufwachsen können!

Es macht mich traurig und ich erlebe Schuldgefühle! Vielleicht hätte ich in der kurzen Zeit keine Beziehung aufbauen sollen und mich mehr indifferent verhalten. Aber ich konnte einfach nicht, ihren Wunsch aufzustehen und zu gehen ignorieren und nicht darauf antworten! Und so muss ich ihr nun sagen das ich nicht mehr komme und sie unterstützen kann, in ihrem Wunsch ein ganz normales Kind zu sein!

So verbinden sich Freude, Hoffnung und Trauer an diesem 3. Advent!

Herzlich grüßt!
Sr. Juliana Baldinger NDS