Sionsbrüder

Unsere Anfänge

Die Ordensmänner Unserer Lieben Frau von Sion haben den gleichen Namen wie die Schwestern, und sie wurden von den beiden Brüdern Théodore und Alphonse Ratisbonne gegründet. Diese waren Juden aus Straßburg und wurden Mitte des 19. Jahrhunderts Christen und katholische Priester. Die plötzliche Bekehrung Alphonse Rathisbone in Rom am 20. Januar 1842 in der Kirche von Sant‘ Andrea delle Fratte wurde von beiden Brüdern gesehen als “ein helles Licht, das auf das Schicksal ihres Volkes Israel schien” und als “ein Zeichen” des Willens Gottes, dass in der Kirche eine Gruppe gegründet werde, um apostolisch unter den Juden zu arbeiten.

Schon 1848 hatte das Projekt der Ratisbonne Brüder zur Errichtung der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau von Sion geführt, aber für die Männer blieb es zunächst in der Form einer Gesellschaft von Priestern Unserer Lieben Frau von Sion; diese Gesellschaft erhielt am 21. Juni 1855 die Anerkennung des Pariser Erzbischofs A. Sibour. Erst nach dem Tod der Ratisbonne Brüder gelang es ihren Gefährten, die Gesellschaft in eine religiöse Kongregation umzuwandeln; diese wurde dann „Kongregation der Missionspriester Unserer Frau von Sion“ genannt. Die Regel wurde am 27. Juli 1893 von Kardinal Richard, Erzbischof von Paris, anerkannt.

Die Entwicklung der Kongregation

Religious of ND de Sion

Die Kongregation der Missionspriester von N.D. de Sion

Neben der Entwicklung der Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau von Sion in Europa, Afrika und dem Nahen Osten, gründeten die Priester Unserer Lieben Frau von Sion ihre eigenen Werke und Häuser in Paris, Jerusalem, London, São Paulo, Tunis, und Smyrna.

Die Zeit war noch nicht gekommen um die Gegenwart und die Rolle des jüdischen Volkes in der Welt und die Heilsgeschichte auf positive Weise zu sehen.

Die Zeit war noch nicht gekommen, um die Gegenwart und Rolle des jüdischen Volkes in der Welt und in der Heilsgeschichte auf positive Weise zu sehen. Von einem neuen Generaloberen – P. Théomir Devaux – angetrieben, wurde ab 1925 das Mutterhaus in der Rue Notre-Dame des Champs in Paris zu einem Zentrum der Reflektion, der Information und der Kommunikation durch die Herausgabe einer Zeitschrift, „La Question d’Israël“, welche bis 1939 fortdauerte. Nach der Konfiszierung der Bibliothek durch die Deutschen einige Tage nachdem die Besetzung durch die Nazis begonnen hatte, wurde das Pariser Haus zu einem Ort der Zuflucht und der vorübergehenden Beherbergung für von den Nazis bedrohte jüdische Kinder. Mit der Hilfe von großzügigen Freunden organisierte unser P. Devaux die Rettung von mehr als 500 jüdischen Kindern. Die Medaille der Gerechten unter den Völkern, die ihm posthum am 6. August 1996 in Paris verliehen wurde, zeugt von seinen Aktivitäten.

Nach dem Krieg errichtete das Team der Ordensmänner in Paris ein Studien- und Dokumentationszentrum, zunächst von P. Devaux geleitet und dann von P. Paul Démann; dieses Zentrum gab von 1947 bis 1955 die „Cahiers Sioniens“ heraus. Die Aktivitäten des Zentrums und die Verbreitung der „Cahiers Sioniens“ trugen zur Vorbereitung des Zweiten Vatikanischen Konzils und der radikalen Revision der christlichen Haltung gegenüber den Juden und dem Judentum bei.

In anderer Hinsicht hat die kleine Kongregation von Entwicklungen in der Kirche profitiert. Sie hat sich wieder auf das religiöse Leben konzentriert; sie nahm den Namen „Kongregation der Ordensmänner von Sion“ und definierte neu und klarer ihr eigenes Charisma. Es ist das Ziel der Kongregation, die Liebe Gottes für Israel der Kirche gegenüber zu bezeugen. Dies verlangt, dass die Ordensmänner durch ihre Studien und ihr Lehren und in ihren pastoralen und kulturellen Aktivitäten die religiösen, menschlichen und spirituellen Werte des jüdischen Volkes kennen und bekannt machen.

Die heutige Realität

Die Kongregation zählt etwa vierzig Ordensmänner, von denen etwa dreißig Priester sind; sie sind über mehrere Häuser in Brasilien, Frankreich und Jerusalem verbreitet.

brs. Tiago, Junior and John

Die Brüder Tiago, Junior und John

In Brasilien: ein Haus für Aspiranten und ein anderes für Postulanten; ein Noviziat und ein Haus für die Ordensmänner, die eine theologische Ausbildung erhalten; das Generalat, das Christliche Zentrum für Jüdische Studien (CCEJ) in São Paulo, zwei Sekundarschulen und mehrere Pfarreien. Und schließlich, „last but not least“, ein Team zum Erkennen einer Berufung, für das P. José Maria Leite verantwortlich ist.

In Paris: eine Gemeinschaft, die ein Zentrum für jüdische Studien animiert; dort gibt es eine spezialisierte Bibliothek; das Zentrum heißt junge Ordensmänner willkommen, die eine Ausbildung erhalten.

In Jerusalem: zwei Gemeinschaften, darunter diejenige, die das Christliche Zentrum für Jüdische Studien gegründet hat (Saint Pierre de Sion – Ratisbonne); dieses wurde am 21. Mai 1998 zu einem Päpstlichen Institut. Die Gemeinschaft begleitet die Entwicklung dieser Studien. Die andere Gemeinschaft ist im Haus Unserer Lieben Frau von Sion in Ein Karem, ein wunderschönes Gästehaus der Schwestern Unserer Lieben Frau von Sion, wo Sionsbrüder und -schwestern zusammen arbeiten.

Andere Gründungen sind erwünscht. So Gott will, werden sie in anderen Ländern sein und werden Plätze der Arbeit sein für diejenigen, die trotz ihrer kleinen Zahl und der Schwierigkeiten, denen sie begegnen, an den Wert ihrer Berufung glauben.

fr. Donizeti L. Ribeiro NDS

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