Am 15. des Monats Schevat, dem elften Monat des jüdischen Jahres, ist der « Neujahrstag der Bäume ». So heißt dieses Fest in der Mischna (Rosch Ha Schana 1,1). Im 16. Jahrhundert gaben die Kabbalisten ihm eine symbolische Bedeutung und entwickelten den « Seder von Tu biSchevat ». Mit der Geburt des Staates Israel gewann das Fest eine neue tiefere Bedeutung mit der Begeisterung der Pioniere, die die Wüste zum Blühen bringen wollten.

Tu bishvat 2012 planting a tree

In den letzten Jahren, angesichts der ökologischen Herausforderungen an unseren Planeten, wurde Tu biSchevat eine Gelegenheit, über die Ehrfurcht vor der Schöpfung nachzudenken, die ökologischen Herausforderungen anzunehmen angesichts der verschiedenen Katastrophen, die unseren Planeten bedrohen und auch schon belasten. In En Kerem haben wir die Gewohnheit, dieses Fest mit dem Pflanzen eines jungen Baumes zu begehen. Der Leiter dieses Unternehmens ist Joseph, unser treuer mohammedanischer Arbeiter aus Bethlehem. Wir feiern Tu biSchevat in Gemeinschaft: wir beginnen mit einem Mahl, bei dem wir uns vom « Seder » der Kabbalisten * inspirieren lassen, und wir danken dem Herrn für das Geschenk und die Schönheit der Schöpfung. Das ermöglicht uns, unsere « ökologischen » Anstrengungen mit neuer Motivation zu erfüllen.

Ja, wir verwerten unsere organischen Abfälle wieder mit Hilfe des Komposthaufens im Garten; auch die Glas- und Plastikflaschen und die Metallgefäße, entweder bei den Sammelstellen im Dorf, oder bei unsern Nachbarn, die ein bisschen Geld damit verdienen, alles wieder Verwertbare zu verkaufen.
Übrigens, wenn wir eine neue Ernte der Früchte unseres Gartens haben, versäumen wir nie, die Erstlinge davon bei unserer gemeinsamen Eucharistie zu feiern.

Wenn du einen Baum in der Hand hältst, bereit ihn zu pflanzen, und man dir sagte:

« Der Messias ist hier »

Pflanze zuerst deinen Baum und dann geh, ihn zu empfangen!

 Sr Anne Cathrine Avril NDS