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Unsere Adventreise 2017-2

Die Zweite Woche

2_advent_02Die Zweite und Dritte Adventwoche mahnen uns, einige Zeit in der “Wildnis” zu verbringen und auf die Weisheit Johannes des Täufers zu achten. An beiden Sonntagen spricht wieder Deuterojesaja, ein Prophet des Babylonischen Exils; jetzt in den Evangelientexten, und er deutet damit beide Botschaften wesentlich. Aus Jesaja 40 das Bild des Evangeliums von der Berufung des Johannes: “Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg!” Ist diese Wüste vielleicht ein anderes Symbol für die Dunkelheit unserer Ersten Woche? Wie geleitet uns der Täufer da hindurch? Beide Evangelisten, Markus und Johannes, betonen die Demut dieses Mannes, der so offen Den anerkennt und verkündet, der nach ihm kommen wird, dessen Sandalenriemen zu öffnen er unwürdig ist. Um diese zentrale Botschaft herum werden Markus und Johannes für uns eine Begegnung mit Johannes dem Täufer entfalten.

Am Zweiten Sonntag zeichnet Markus ein lebendiges Bild eines kühnen Bußpropheten, der die Vergebung sucht. Sein Aufruf ist unglaublich! Markus ruft uns auf, uns der Menge “von ganz Judäa, die zu ihm hinauszogen” anzuschließen. Wie kommen wir zu dieser Begegnung? Der Täufer richtet unsere Aufmerksamkeit auf Den, dem er dient. Wieder vermenschlichen die anderen zwei Lesungen diese doch sehr harte Darstellung des Täufers. Der längere Text aus Jesaja 40, der ersten Lesung dieses Sonntags, mag uns versichern, dass der Ruf des Täufers auf unsere Antwort an den leidenschaftlich liebenden Gott abzielt, der betont: “Tröstet, tröstet mein Volk… redet zu Herzen” [V. 1-2], den Gott, der “die Lämmer an seiner Brust trägt, behutsam die Muttertiere führt” [V. 11]. So gestärkt, sind auch wir gesandt, zu erkennen und zu verkünden: “Seht da, euer Gott!” [V. 9]: ja, das ist wirklich unser Gott! Im 2. Petrusbrief ist die Zeit für Buße, für Geduld, für Friedenssuche gekommen – den Weg der Heiligkeit. Das bewirkt die Begegnung in der Wildnis in uns.

Diane Willey, nds
Jerusalem